Chronik: Das Haus der Musik
Seit Mitte der 1990er Jahre gab es Sorgen und Bedenken hinsichtlich des Vereinsheimes. Sie verstärkten sich ab dem Jahre 2000, und als im Sommer 2002 das Gasthaus Boneder tatsächlich geschlossen wurde, stand der MGV ohne Vereinsunterkunft da. Mit Unterstützung der Gemeinde erhielt der Männerchor ab Herbst 2002 im alten Schulhaus bzw. ehemaligen Rathaus in der Schönberger Straße einen Probenraum. In diesem Gebäude wurden auch viele Musikkurse abgehalten, früher von der Volkshochschule, seit 2001 von der Abteilung Musische Bildung des MGV organisiert. Das Ziel des MGV-Vorstandes war jedoch die Umgestaltung des ganzen Hauses für musische Zwecke, zumal die Musikkurse ständig ausgeweitet werden mussten.
Die Idee konnte umgesetzt werden: Mit beachtlicher Eigenleistung des MGV, vor allem aber durch die Mitwirkung der Gemeinde wurden im Dachgeschoss des Hauses neue Probenräume geschaffen. Das gesamte Gebäude wurde grundlegend renoviert und saniert. Und im Juli 2007 konnte im Rahmen eines schönen Festwochenendes das „Haus der Musik“ eingeweiht werden. Es bietet nun Raum für die Chöre und die Mehrzahl der Musikkurse, wobei der MGV die Betriebs- und Nebenkosten tragen muss.
Chronik:
Der Männgergesangverein wird zum Musik- und Gesangverein
Das Haus der Musik
Chronik: Der Männgergesangverein wird zum Musik- und Gesangverein
Der erste Schritt einer veränderten Vereinsorganisation geschah im November 1993 durch die Neufassung der Vereinssatzung, wodurch der MGV die Gemeinnützigkeit erlangte. Der Vorschlag, doch gleich den Status eines eingetragenen Vereins anzunehmen, wurde damals noch nicht umgesetzt. Dieses Thema wurde erst im Jahre 2001 wieder aufgegriffen.
Zuvor hatte es einen Wechsel in der Chorleitung und in der Vereinsführung gegeben. Im September 1997 legte Helmut Froidl nach 15jähriger Chorleitertätigkeit mit vielen großen und wichtigen Chorereignissen z.B. auf den USA-Tourneen und beim 25-, 30- und 35jährigen Vereinsjubiläum sein Amt nieder.
Helmut Eindorfer, seit März 1996 zweiter Chorleiter, trat die Nachfolge an. Im Oktober 1999 leitete er in der Hauptschulturnhalle das große Festkonzert zum 40jährigen Bestehen des MGV. Prof. Dr.Andreas Merz rundete mit dieser Veranstaltung seine Vorstandsperiode ab. Im März 2000 ging das Amt auf den bisherigen 2.Vorsitzenden Dieter Gleixner über.
In der Hauptversammlung im März 2001 erhielten Vereinsstatus und Vereinsorganisation eine neue Form. Der Anlass hierzu war die Volkshochschule im Landkreis Regensburg. Mit der Begründung, Volkshochschulen seien in erster Linie für die (Weiter)Bildung von Erwachsenen zuständig, hatte die Zweigstelle Wenzenbach Schwierigkeiten bekommen, ihre überwiegend von Kindern und Jugendlichen besuchten Musikkurse in der bisherigen Form und mit der gewohnten Förderung weiterzuführen.
Der MGV bot die Integration dieser Kurse an und gründete zu diesem Zweck die Abteilung Musische Bildung. Er wurde nun ein eingetragener Verein (e.V.) mit den Abteilungen Männerchor – Abteilungsleiter (und gleichzeitig Gesamtvorstand) Dieter Gleixner – und der Abteilung Musische Bildung – Abteilungsleiterin Brigitta Guggenberger. Die Bezeichnung MGV stand nun nicht mehr für Männergesangverein, sondern für Musik- und Gesangverein.
Verabschiedung von Chorleiter Helmut Froidl durch Vorstand Prof.Dr.Andreas Merz bei der Waldweihnacht Dezember 1997
Ende 2005 waren in Wenzenbach Aktivitäten zur Gründung eines Frauenchores erkennbar. Ab Anfang 2006 gab es regelmäßige Proben, und im Juli 2006 absolvierte der Frauenchor, der sich den Namen ChoriFeen gab, seinen ersten öffentlichen Auftritt. Er schloss sich dem MGV als weitere Abteilung an, mit Karina Schrott als Abteilungsleiterin und Melinda Schwarz als Chorleiterin. Anfang 2009 übernahm Gertraud Burzler die Abteilungsführung
Chronik:
Der Männgergesangverein wird zum Musik- und Gesangverein
Chronik: Kontakte in die USA
Der neue Vorsitzende Dr. Rudolf Ebneth versuchte, die Attraktivität des MGV weiter zu steigern mit neuen Veranstaltungsformen, z.B. mit großen Chorkonzerten in der Hauptschule, zum Teil unter Mitwirkung von Schulchören, mit Bunten oder Bayerischen Abenden im Liebl-Saal u.a. mit Josef Fendl, mit Weihnachtskonzerten und der Aufführung von Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ in den Pfarrkirchen Wenzenbach und Irlbach, aber auch mit der Gründung von Gesangs - und Instrumentalgruppen, z.B. einem Salonorchester und vor allem mit der MGV-Bigband, die zahlreiche öffentliche Auftritte absolvierte.
Ein Schwerpunkt in Ebneths Amtszeit sollten aber Aktivitäten mit Chören aus den USA werden. Der Anstoß hierzu ergab sich durch seine damalige Tätigkeit als Pressereferent und Persönlicher Referent des Präsidenten der Universität Regensburg, die eine Partnerschaft mit der University of Colorado (USA) unterhält. Im Zusammenhang mit Ausstellungen der Partnerstaaten Bayern und Colorado (1982 „Colorado greets Bavaria“ in München, Regensburg usw., 1983 „Bavaria greets Colorado“ mit der Teilausstellung „Regensburg – Alte Stadt und junge Universität“ in Denver usw.) wurden die Kontakte zu den amerikanischen Studentengruppen in Regensburg und ihrem Leiter, dem Sänger und Dirigenten John Paton, intensiviert. Dabei stellte sich heraus, dass Paton den deutsch-amerikanischen Männergesangverein Colorado/Wisconsin, bestehend aus dem Arion-Gesangverein Denver (Colorado) und dem Männerchor Madison (Wisconsin), leitete. |
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Verabschiedung von Chorleiter Ernst Haseneder durch Vorstand Dr.Rudolf Ebneth, Mai 1982 |
Das Chorprogramm wurde seit Mai 1982 von Helmut Froidl als Nachfolger von Ernst Haseneder gestaltet.
Während der Rundreise einer bayerischen Delegation in Colorado, die im Sommer 1983 begleitend zur oben erwähnten Ausstellung stattfand, knüpfte Ebneth weitere Kontakte, und so kam es zu Einladungen und Auftritten von Chören und Musikern aus den USA in Wenzenbach und Regensburg.
Den Anfang machte schon im Juni 1984 der Besuch des Männergesangvereins Colorado/Wisconsin und dessen Mitwirkung an der 25-Jahrfeier des MGV „Sangesfreude“.
Mitte 1985 kam der Arion-Gesangverein Denver allein nach Wenzenbach. Außerdem gastierten kurz danach Symphoniechor und – orchester aus Pueblo (Colorado) unter Leitung des aus Wien stammenden Dirigenten und Komponisten Gerhard Track in Wenzenbach und Regensburg.
Begrüßung des amerikanischen Chores, Juni 1984
Die private Unterbringung der Gäste aus den USA führte zu direkten persönlichen Verbindungen und wirkte z.B. in vielen Brief- und Telefonkontakten nach. Vor diesem Hintergrund kam der Gedanke auf, der MGV solle doch einen Gegenbesuch in Colorado und Wisconsin unternehmen. Im Februar 1986 stimmte die Vorstandschaft diesem Plan zu.
Nach eineinhalb jährigen Vorbereitungen brach am 19.August 1987 eine 53köpfige Reisegruppe, darunter 32 Sänger, nach Frankfurt zum Flug über New York nach Chicago auf. Von dort ging es mit dem Bus weiter nach Madison, wo es bis zum 23.August ein abwechslungsreiches Besichtigungsprogramm, ein großes Abendkonzert und mehrere Auftritte, z.B. im State Capitol und in der St.Patricks-Kathedrale, gab. Nach einem Zwischenaufenthalt in Chicago wurde ab 25.August das Reiseprogramm in Colorado fortgesetzt. Hauptstationen waren Denver, Colorado Springs, Pueblo und Lamar. Die kleine Stadt Lamar deshalb, um die dort gelegene Fabrik der Firma Neoplan zu besichtigen, die für die gesamte USA-Reise kostenlos einen Bus zur Verfügung gestellt hatte.
Konzert Symphoniechor- und orchester Pueblo in der Hauptschule Wenzenbach, Juli 1985
Eben so wie das Konzert in Pueblo, zwei Konzerte in Denver und verschiedene Auftritte z.B. im Red Rocks Park und an der Royal Gorge Bridge war auch der Konzertabend in Lamar ein großer Erfolg. Eine Reihe von Zuhörern war sogar gut 200 Kilometer angereist, um den deutschen Männerchor zu erleben. Die MGV-Band unter Leitung von Karl Zweckerl und die Bustop-Band von Neoplan mit Werkleiter Bob Lee an der Spitze sorgten für einen überaus schwungvollen Ausklang des Abends.
Der größere Teil der Gruppe flog am 3.September zurück nach Frankfurt. Der kleinere Teil unternahm einen privaten Abstecher nach San Francisco und New York.
Empfang im State Capitol von Madison, August 1987
Die MGV-Reisegruppe vor der Skyline von Chicago, August 1987
Der Arion-Gesangverein beim gemeinsamen Konzert mit dem MGV „Sangesfreude“ in der Turnerhall von Denver, August 1987
Die Eigenleistung der Reiseteilnehmer, Spenden, der kostenlose Bustransport durch Neoplan und die meist private Unterbringung ermöglichten es, einige jugendliche Sänger unentgeltlich auf diese Reise mitzunehmen. Der MGV-Vorstand war aber verwundert, dass Dachverbände in Aussicht gestellte Zuwendungen letztendlich nicht gegeben hatten. Enttäuscht war er über die Haltung einiger Wenzenbacher Gemeinderäte, die einen Zuschussantrag grundsätzlich ablehnten, weil sie in der USA-Tournee nur einen Urlaub reisefreudiger Sänger vermuteten, und später sogar durch eine rechtsaufsichtliche Prüfung einen Beschluss über einen ohnehin stark reduzierten Zuschuss unwirksam machen wollten.
Der MGV dagegen wollte mit den Gegenbesuchen vor allem dem Wunsch der amerikanischen Partner auf Vertiefung der Kontakte entsprechen. Den Zuschuss der Gemeinde verstand er auch als Gegenleistung für die unentgeltliche Mitwirkung an vielen öffentlichen Ereignissen in damals schon 28 Vereinsjahren und als Beitrag zur eigenen Jugendförderung.
Die letzte große öffentliche MGV-Veranstaltung unter dem Vorsitz von Dr.Rudolf Ebneth war im Juli 1989 die dreitägige Feier zum 30jährigen Vereinsjubiläum. Im April 1990 übernahm Prof.Dr.Andreas Merz die Vereinsführung, und er setzte den Austausch mit amerikanischen Chören und Musikern fort. Ende Juni 1990 gab es den Besuch des Boeing-Chores aus Seattle mit der eindrucksvollen Gestaltung des Gottesdienstes beim Wenzenbacher Pfarrfest.
Mitte 1991 wurden im MGV Diskussionen über eine neue USA-Tournee geführt. Eine positive Stimmung breitete sich aber erst aus, als im Juli 1992 der Arion-Gesangverein Denver mit der Bläsergruppe Alpine Winds erneut nach Wenzenbach gekommen war und sich die persönlichen Kontakte weiter vertieft hatten.
Am 28.Juli 1993 starteten 25 aktive Sänger und 22 Begleitpersonen in München zur zweiten USA-Reise des MGV „Sangesfreude“. Erste Station war Seattle mit Tacoma und Everett, wo die Boeing-Flugzeugwerke besichtigt wurden. Es folgten Vancouver und Victoria in Kanada. Das eindrucksvollste Konzert von 7 Auftritten an der amerikanisch-kanadischen Westküste absolvierte der Chor im Museum of Flight in Seattle, wo er angekündigt wurde als „internationally acclaimed MGV Sangesfreude Wenzenbach, directed by Helmut Froidl“.
Der zweite Teil der Reise führte natürlich nach Denver. Auch dort standen Konzerte auf dem Programm, ehe am 10.August der Rückflug erfolgte. Ein Teil der Gruppe hängte vier private Urlaubstage in Buffalo (Niagara-Fälle) und in New York dran.
Beim Besuch der Boeing-Flugzeugwerke in Everett/Seatlle, Juli 1993
Konzert in evangelischen Kirche von Tacoma, August 1993
Die Kontakte in die USA waren auch in der Folgezeit stabil und intensiv. In jedem Jahr gab es Konzerte amerikanischer Künstler in Wenzenbach und zum Teil auch in Regensburg.
Mitte Juni 1995 besuchte der Arion-Gesangverein zum dritten Male den MGV „Sangesfreude“, wieder mit der Bläsergruppe Alpine Winds, aber verstärkt um den Metro-Frauenchor Denver. Zwei Wochen später war der Boeing-Chor aus Seattle erneut zu Gast in Wenzenbach. Der MGV hatte diesmal für ihn einen Konzertabend im Thon-Dittmer-Hof in Regensburg organisiert, der zu einem großen Erfolg und zu einem wunderbaren Erlebnis wurde.
Konzert des Boeing-Chores im Thon-Dittmer-Hof in Regensburg, Juni 1995
Im Juni 2003 kamen die Arion-Choruses, also Männerchor und Frauenchor, wieder mit der Gruppe Alpine Winds, ein weiteres und bisher letztes Mal nach Wenzenbach.
Neuerliche Besuche aus Denver oder anderen Gruppen aus den USA haben sich seit dem nicht mehr ergeben, und die Gespräche im MGV bezüglich einer dritten USA-Reise haben bis jetzt kein positives Ergebnis gebracht. Persönliche Kontakte bestehen erfreulicherweise immer noch. Aber mit den Personen ändern sich auch die Zeiten.
Die Arion-Choruses in der Aula der Hauptschule Wenzenbach, Juni 2003
Chronik:
Kontake in die USA
Chronik: Gründung und Aufbaujahre
Mit der konkreten Gründung eines Männergesangvereins (MGV) dauerte es noch bis zum November 1959. Ernst Haseneder als Chorleiter und Ernst Iser, Hauptlehrer in Irlbach, der sich als Vorstand zur Verfügung stellte, hatten mit einem Gründungsausschuss die Vorbereitungen getroffen. Sie hatten den Vereinsnamen „Sangesfreude“ festgelegt und den MGV Regensburg-Reinhausen 1886 um Übernahme der Patenschaft gebeten. Dieser sagte am 9.Dezember zu, wobei die Besprechungstermine zwischen Reinhausener und Wenzenbacher Abordnungen so gelegt wurden, dass das „Falkensteiner Bockerl“ für Hin- und Rückfahrten genutzt werden konnte.
Am 13.Dezember 1959 fand im Gasthaus Hans Schleinkofer die Gründungsversammlung statt. Deren Beginn wird im Protokoll wie folgt beschrieben:
„Der Leiter des Gründungsausschusses, Hauptlehrer Ernst Iser aus Irlbach, begrüßte die Versammelten. Es waren Abordnungen vom Patenverein Regensburg-Reinhausen, vom MGV Hackenberg, viele Vereinsvorstände und Kreisrat Boneder aus Fußenberg anwesend. Grußbotschaften zum Gelingen dieses Werkes übermittelten Landrat MdL Deininger und Graf Hubert von Walderdorff. Grüße ließen übermitteln H.H. Geistl.Rat Pfarrer Brumbach aus Wenzenbach und H.H.Pfarrer Max Eckl aus Irlbach. Mit einem Geldgeschenk und Glückwünschen überraschte der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, Herr Schlichtinger.“
Gleich 30 aktive und 10 fördernde Mitglieder erklärten ihren Beitritt, dem Protokolleintrag entsprechend als aktive Sänger aus Wenzenbach Johann Bauer sen., Johann Bauer jun., Albert Bauer, Emil Blobner, Alois Dirnberger, Josef Dirnberger, Anton Eindorfer, Ernst Haseneder, Michael Herrmann, Josef Huber, Armin Lurtsch, Albert Mann, Willi Mann, Hermann Labermeier sen., Hermann Labermeier jun., Walter Labermeier, Hans Berger, Konrad Hess, Max Meier, Karl Zweckerl, Georg Hendlmeier, Hans Zänkl, aus Fußenberg Hans Boneder jun., Franz Fuchs, Alois Schmid, Karl Tausendpfund, aus Irlbach Ernst Iser und Franz Koller, aus Thanhausen Hans Schiekofer und aus Probstberg Hans Renner, sowie als fördernde Mitglieder Josef Gradl, Alois Schmalzl, Franz Pfab, Albert Schmidbauer sen., Josef Stöberl und Gustav Norgall aus Wenzenbach, Max Detterbeck und Johann Boneder aus Fußenberg, Franz Huber aus Roith (Waldheim) und Karl Graßmann aus Regensburg. |
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Ernst Iser (links), Ernst Haseneder (Mitte) |
Die Vorstandswahlen brachten folgendes Ergebnis:
1. Vorsitzender Ernst Iser
2. Vorsitzender Hans Zänkl
1. Schriftführer Walter Labermeier
2. Schriftführer Ernst Haseneder
1. Kassier Emil Blobner
2. Kassier Albert Bauer
Chorleiter Ernst Haseneder
Notenwarte Anton Eindorfer und Josef Dirnberger
„Liederkostproben von Reinhausen, Hackenberg, Wenzenbach und besonders der Familie Labermeier (Terzett und Quartett) beschlossen die Gründung des MGV Sangesfreude Wenzenbach“, so endet das Gründungsprotokoll vom 13.Dezember 1959.Chorleiter Haseneder beeilte sich, dem neuen Chor eine musikalische Visitenkarte zu verschaffen. Er textete und komponierte den MGV-Sängerspruch, der am 10.Februar 1960 offiziell eingeführt wurde und der noch heute den Abschluss jeder Chorprobe bildet:
Ein Lied, ein Wort, der Sang ein Hort,
voll Kraft die Brust, die Kehl voll Lust.
Mit hellem Klang jed Wort und Sang.
Den Gruß entbeut die Sangesfreud`!
Schon im ersten Jahr seines Bestehens hatte der Chor viele Termine zu bestreiten. Es gab Sängertreffen mit Reinhausen, Hackenberg und Sallern sowie die Teilnahme am Chorfest des BSB in Burglengenfeld - der MGV war dem Bayerischen Sängerbund (BSB), dem Deutschen Sängerbund (DSB) und dem Oberpfälzer Sängerkreis (OSK), heute VOC (Verband Oberpfälzer Chöre), beigetreten. Von Beginn an stand auch die Mitwirkung an zwei Volkstrauertagen auf dem Programm: Weil viele Mitglieder in den damals noch eigenständigen Gemeinden Grünthal und Hauzenstein wohnten und damit zur Pfarrei Irlbach gehörten, hatten Ernst Iser und Pfarrer Eckl auf die Teilnahme des MGV auch in Irlbach gedrängt. Deshalb wird seit 1959 in Irlbach der Volkstrauertag eine Woche vor dem offiziellen Termin begangen, und der Männerchor kann sowohl in Irlbach als auch in Wenzenbach präsent sein.
Von Anfang an kamen auch gesellige Veranstaltungen nicht zu kurz. Bei runden Geburtstagen, Silberner und Goldener Hochzeit usw. kam der Chor zu den Mitgliedern und brachte ihnen ein Ständchen. Dies geschah nicht immer zur Freude der Betroffenen. Deshalb wurde diese Art von Glückwünschen zwischenzeitlich eingestellt. Chor oder Vereinsabordnung werden jetzt nur auf Einladung aktiv. Als angenehm erweisen sich die Feiern im Rahmen der wöchentlichen Chorprobe.
Auch die Sängerbälle machten einen großen Wandel durch. Zunächst gab es im Saal des Gasthauses Adam Schleinkofer (heute steht dort die Sparkasse) rauschende Feste mit Prinzenpaar, Festausschuss usw. Als der Sängerball an Attraktivität verlor, wurde der OGV als Partner gewonnen. Im Liebl-Saal wurden mit sehr großem Erfolg viele MGV-OGV-Faschingsbälle veranstaltet. Wie bei anderen Ortsvereinen nahm das Interesse mehr und mehr ab, und im Jahre 1999 fand letztmals ein MGV-OGV-Faschingsball statt.
Maisingen in Irlbach 1961
1960 standen schon 31 Proben und 15 andere Termine auf dem Programm des Chores. Zwischenzeitlich haben sich diese Zahlen beachtlich erhöht auf durchschnittlich 40 Proben und 25 anderweitige Termine pro Jahr.
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Auch die Mitgliederzahl ist ständig angestiegen. 1961 wurden 36 aktive und 20 fördernde Mitglieder geführt.
1965 ist ein außergewöhnlich hoher Bestand von 51 aktiven Sängern verzeichnet. In den Unterlagen wird aber vermerkt, dass nicht alle „wirklich aktive Sänger“ seien. 1966 waren es insgesamt 132 Mitglieder, wobei nach Gemeinden unterschieden wurde: 75 wohnten in der Gemeinde Wenzenbach, 57 in den Gemeinden Grünthal und Hauzenstein. Für die aktiven Sänger aus Grünthal und Irlbach gab es damals einen so genannten Lotsendienst, nämlich ein Traktorgespann von Franz Koller für die Hin- und Rückfahrt bei den Proben.
Eine schwierige Zeit erlebte der MGV, als Ernst Hasender aus gesundheitlichen Gründen von Mitte 1966 bis Ende 1967 den Chor nicht leiten konnte. Die Zahl der Sänger schrumpfte beträchtlich. Es kam zu Querelen hinsichtlich der Probengestaltung, der Liedauswahl und der Frage, welche Auftritte wahr genommen werden sollten. Franz Koller hielt die Probentätigkeit aufrecht, auch wenn manchmal nur 13-15 Sänger anwesend waren. Er stellte – ab Mitte 1967 unterstützt von Edgar Haseneder - die Kontinuität sicher, und hätte er sich nicht so stark engagiert, gäbe es heute wahrscheinlich keinen MGV „Sangesfreude“ mehr. |
Sängerball 1962 |
Mit der Rückkehr Ernst Haseneders entspannte sich die Lage im musikalischen Bereich. Fast gleichzeitig ging ein Wechsel in der Vereinsführung reibungslos vonstatten. Am 10.Dezember 1967 wurde der bisherige Schriftführer Alois Schafberger zum 1.Vorsitzenden gewählt, weil Ernst Iser nach 8 Jahren Vorstandstätigkeit aus beruflichen Gründen – er war versetzt worden – sein Amt aufgegeben hatte.
Kreiswertungssingen in Neutraubling 1965
Chorausflug 1961 nach Waldthurn, einer früheren Wirkungsstätte von Ernst Iser
Der Männerchor stabilisierte sich. Freilich mahnten sowohl Vorstand als auch Chorleiter immer wieder einen besseren Probenbesuch an, der sich bei durchschnittlich 20 Sängern einpendelte. In diesem Zusammenhang kam es auch zu Diskussionen um einen gemischten Chor, aber stets mit negativem Ergebnis. So nahm beispielsweise die Hauptversammlung im Januar 1971 eindeutig Stellung gegen die Gründung eines gemischten Chores, in den der Männerchor hätte aufgehen sollen.
Im November 1969 wurde im Schleinkofer-Saal das 10jährige Bestehen mit einem Singen gefeiert, an dem der Patenverein Reinhausen und einige Nachbarchöre mitwirkten.
1970 wurde die Chorprobe von Mittwoch auf Donnerstag gelegt, und am 19. Dezember 1970 wurde, einem Beispiel des Patenvereins folgend, erstmals eine Waldweihnacht veranstaltet. Der Ort, das Waldheim in Wenzenbach/Am Tradl, konnte noch zu Fuß erreicht werden. In der Folgezeit gelangten die Sänger mit dem Bus zu den geheim gehaltenen, nur dem Organisationsausschuss bekannten Veranstaltungsorten im engeren und weiteren Umkreis von Wenzenbach. Bis 1988 war die Waldweihnacht den Sängern vorbehalten. Dann wurden die Damen zunächst sporadisch, seit 1996 jedoch in jedem Jahr eingeladen. Die Waldweihnacht ist längst zur Tradition geworden. Beginnend mit einem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche Wenzenbach ist sie als besinnlich-geselliger Abschluss eines jeden Sängerjahres ein Höhepunkt im Vereinsleben.
Zum 20jährigen Vereinsbestehen fand im November 1979 ein Ehrenabend statt. Es war die letzte öffentliche Veranstaltung von Alois Schafberger als Vereinsvorsitzender. Am 9.März 1980 übergab er das Amt an Dr.Rudolf Ebneth.
Chronik:
Gründung und Aufbaujahre
Chronik: Einführung
6.März 1959: Hauptlehrer Ernst Haseneder richtet „an alle sangesfreudigen Männer und Jungmänner“ von Wenzenbach und Umgebung den Aufruf, Musik nicht nur passiv zu konsumieren, sondern sich aktiv zu betätigen und an der Gründung eines Gesangvereins mitzuwirken. Gleichzeitig lädt er für Mittwoch, 11.März 1959, 20.00 Uhr, in das alte Schulhaus zu einer „Aussprache mit Stimmprüfung und erster Probe“ ein.
16 Männer kamen der Einladung nach und trafen sich auch in der Folgezeit regelmäßig zu Proben. Den ersten Auftritt hatte der neue Chor im Sommer 1959 bei der Einweihung des neuen Schulhauses in der Pestalozzistraße, das heute den Südtrakt der Grundschule bildet.
Chronik:
Der Männgergesangverein wird zum Musik- und Gesangverein
Einweihung des neuen Schulhauses 1959 - im Vordergrund Hauptlehrer Ernst Haseneder, links dahinter der Männerchor